Der Weg des Kriegers

Kennt Ihr das auch, wenn man selbst oder genötigt sich den Kampfkünsten widmet? Man macht es ja gar nicht um einem Gegner gepflegt auf die zwölf zu hauen, nein – es geht vielmehr darum seinen eigenen Geist zu formen, die Mitte zu finden oder auch um körperliche Fitness… Blödsinn!

Bei mir war das nicht so, ich wurde gezwungen, genötigt, überredet und im grossen und ganzen manipuliert, in einem Alter von vier Jahren mit Kampfsport anzufangen.

 

Eigentlich wollte ich Ballett machen. Auch dieser Wunsch kam nicht direkt aus meinem Inneren, ich fand die grosse Anzahl an Mädchen ansprechend, die sich diesem Sport widmeten und dabei wirklich putzig aussahen. Also stand mit der Sinn bereits im Kindergarten nach Tanzen. Allerdings fanden das meine Kumpels damals nicht sehr männlich und verlachten meinen Wunsch als schwul, tuntenhaft und alles andere als erstrebenswert.

 

Jetzt möchte man meinen, dass kleine Kinder nicht wissen was Schwulsein und Tunten sind, da täuscht man sich aber, in meinem Kindergarten wusste man es ganz genau und zeigte mit dem Finger auf mich, wenn ich von vielen kleinen Mädchen im TüTü umgeben umherhoppelte und mal die, dann eine Andere, hob – drehte oder sonstwie meine Finger nicht von ihnen lassen konnte. Mit drei Jahren fühlte ich mich aber recht wohl unter und zwischen ihnen und mir war es egal von den anderen Kindern ausgelacht zu werden.

 

Meinen Eltern nicht!

Kurzerhand und meine Gegenwehr brechend meldeten sie mich in einem Judo Dojo an und an meinem vierten Geburtstag durfte ich das erste Mal mit echten Kerlen und einem weissen Gürtel um meine Taille am Boden wälzen, ringen, die Schweissfüsse meiner Trainigspartner im Gesicht spüren oder nach einem Hüftwurf nach Luft ringen.

 

Judo

Es war schrecklich und kein einziges Mädchen war damals beim Judo vertreten, alles nur Jungs die sich gegenseitig in den Schwitzkasten nahmen oder aufeinander herumrobbten, ein Graus.

 

Die erste Zeit musste man mich unter heulen und zedern zum Unterricht schleifen, keine Ausrede die ich nicht versucht hatte um dem Training zu entgehen, keine funktionierte und so fügte ich mich nach einer Weile in mein Schicksal und ging freiwillig hin.

 

Anfänglich noch Judo (bis zum 4 Kyu/Orange) unter den Regeln des Deutschen Budo Bundes, wechselte ich mit sechs Jahren zum JiuJitsu (Ju Jutsu) allerdings beim Aikikai, dessen Trainingssysteme mich mehr ansprachen.. ich aber wieder mit einem weissen Gürtel antreten musste.

 

Judo kann man mit dem europäischen Ringen vergleichen, sicher finden sich viele Unterschiede, mir aber war es zu intim, zu viel sehr naher Körperkontakt und zu viel Schweiss, der nicht aus meinen Poren stammte.

 

Jiu Jitsu

Ursprünglich aus China nach Japan importiert wird oft als Vorgänger des Judo bezeichnet und dürfte an die 2500 Jahre alt sein. Wie beim Judo auch finden sich viele Würfe, Haltetechniken aber auch Schläge und Stösse in dieser Kampfart die auch mit Tritten aufwartet. Seit meinem sechsten Lebensjahr trainiere ich mal mehr, mal weniger diesen Stil und fühle mich mit ihm bis heute recht wohl, aus späterer Neugier besuchte ich auch andere Kampfsysteme.

 

Karate / Kiu Shin Kai

In der Technik der leeren Hand wird wenig gerungen, zwar finden sich vereinzelt Würfe, aber das Hauptaugenmerk liegt auf Schläge, Blocken, Stossen und Tritte – wobei die Fallschule aus dem Judo einem Karateka sehr zugute kommt, sofern man sich die Mühe gemacht hat es vorher zu erlernen. Bei der Gruppe Kiu Shin Kai handelt es sich um eine kontaktreiche Art des Karate, in der man nicht vor dem Körper des Trainingsgegner halt macht, sondern ihn trifft, was bis hin zum Vollkontakt reicht. Die Regeln im Aikikai waren und sind recht streng, deswegen durfte ich erst ab einem Alter von 12 Jahren daran teilnehmen, in der Zwischenzeit beschäftigte ich mich mit Aikido und behielt es auch bis heute bei, als eine Meditationsart und um Kontrahenten liebevoll zu Boden zu ringen.

 

Aikido

Durch Stoss und Zug werden Angriffe über den Schwerpunkt des Gegners hinaus fortgeführt und mit Dreh- und Kreisbewegungen ein Angreifer aus dem Gleichgewicht gebracht. Einmal am Boden greifen dann wieder Judotechniken, die den Feind fixieren, aber man findet auch Techniken die durch Zentrifugal- oder Zentripetalkräfte das Gegenüber ausser Gefecht setzen, sowie Blockbewegungen und vereinzelte Schläge und Tritte. Mich hat Aikido sofort angesprochen, da es einem Tanz sehr nahe kommt.

 

Kendo / Iaido

Die Kunst der Schwertführung hat keinen praktischen Nutzen im Alltag, aber man lernt Geduld, Techniken und Bewegungen sauber auszuführen und es sieht gut aus. Neben Jiu Jitsu ist es eine lehrreiche Methode sich und seinen Willen zu festigen.

 

Parallel übte ich auch mit Stöcken (Bo, Hanbo, Tonfa), Sai und Shuriken, aber das diente mehr der Abwechslung, bis auf den Tonfa kann man solche Gerätschaften kaum im täglichen Kampf einsetzen.

 

Kyudo

Das Bogenschiessen bereitete mich auf den Einsatz moderner Waffen vor und erweiterte die Meditationsmöglichkeiten des Aikido, Schattenboxen sah ich mir zwar oft an, übte es aber nie aus. Um Körper und Geist in Einklang zu bringen, ist aber das Chinesische Schattenboxen mit einer der besten Übungsmöglichkeiten, neben einer Flasche Vodka auf Ex (ne, nur Spass).

 

Lang- und Handfeuerwaffen

Mit zwölf ging es dann auch los mit Pistolen- und Gewehrschiessen, zuerst Luftdruck und CO² betriebene Schiessgeräte, später dann Kleinkaliber, auch auf Skiern (Biathlon). Mit Vierzehn durfte ich dann auch grössere Kaliber abfeuern und wiederladen, wobei das Wiederladen mir nicht wirklich Spass machte, es stinkt und raucht und manchmal ist es auch gefährlich, aber man spart sich eine Menge Geld.

 

Bis Sechzehn hatte ich auch schon einige Pokale, sowohl mit als auch ohne Waffen, errungen und nur meine etwas ältere Schwester (die auch nicht Ballett lernen durfte) konnte mich besiegen, manchmal – nicht immer.

 

Nach vielen Prüfungen und Lehrgängen (auch Ausbildung der Ausbilder, Ersthelfer und Gesetzten) leitete ich erste Kurse in Kampfsport und Schiesssport im In- und Ausland.

 

Meinen Ichi-/Sho- Dan erwarb ich ebenfalls mit 16, die damaligen Regeln im Aikikai erlaubten es ohnehin nicht vorher.

 

Beruflich wurde ich in der Waffenschmiede meiner Familie ausgebildet und erlernte alles was zur Herstellung von Schuss-, Hieb-, Schnitt- und Stichwaffen von Nöten ist. Ich bin nicht nur Härter, ich bin Universalhärter und dazu fand ich mich auch in der Industrie wieder, in der man mich auch in den Fachbereichen Flug- und Fahrzeuge ausbildete, auch zivil, aber vor allem militärisch.

 

Eine Einberufung zum Militär habe ich nie bekommen, weit vorher bewarb ich mich für den Beruf des Soldaten, nicht zuletzt weil man mir versprach in dessen Rahmen auch einen Tanzkurs besuchen zu dürfen.

 

Ob mit einem Fallschirm aus einem Flugzeug zu springen oder freiwillig über Bord zu hüpfen und den Feind aus dem Wasser zu bekämpfen war mir egal – ich habe in der Ausbildung Altenstadt und Eckernförde gesehen, aber auch Calvi und das Mururoa Atoll (ich verrate jetzt nicht was zuerst).

 

An einem Tanzkurs nahm ich leider erst spät Teil, nach Grüner- und Vollausbildung, kurz vor dem Studium, welches mich nur in Trimestern zu sehen bekam. Es war auch nur ein Grundkurs, zu mehr fehlte die Zeit. Also Walzer, Fox, etwas ChachaTscha und so Kram.

 

Das Räumen von Sprengmitteln oder deren Anfertigung war genauso unspassig wie das Wiederladen mich bereits erahnen liess, trotzdem kam ich nicht darum herum, machte aber lieber die Discotheken der Umgebung unsicher, das sogar sehr erfolgreich. Selbstredend wurde ich dafür mit häufigen Sonderdiensten und Diszies ausgezeichnet (ich bin hoch dekoriert).

 

Ich kann eigentlich alles fahren was sich bewegt, ob nun im Krieg oder Frieden, mit Ausnahme von Raumschiffen. Lasse mich aber lieber durch die Gegen chauffieren, als selbst am Steuer zu sitzen.

 

Meine Wurzeln liegen im Ba Ataji Dojo in dem alles begann, als ich noch Ballett lernen wollte und zum Krieger geformt wurde.

Ich bereue es nicht auf diesen Weg gezwungen worden zu sein, aber ich träume noch heute vom Sterbenden Schwan den ich lieber getanzt hätte, als ihn zu erlegen. Hätte ich die Möglichkeit meinen Kindern einen Lebensweg zu bereiten, würde ich sie lieber tanzen lassen als sie kämpfen zu sehen.

 

Man verdient gut als Krieger, mit dem Leid seiner Umwelt lässt sich Kasse machen und auch Respekt erntet man nicht zu knapp, doch seinen Mitmenschen eine Freude zu bereiten, ihnen zu helfen oder sie zu unterhalten ist eine Kunst die viel zu wenig gewürdigt wird.

 

Natürlich habe auch ich immer wieder versucht mich künstlerisch zu betätigen, mit wenig Erfolg. Hie und da konnte ich trotzdem etwas schaffen, viel zu wenig meiner Meinung nach, aber doch. Meine Kompetenz ist allerdings Härte, ob nun im Gefüge von Materialien, im Streit, in der Auseinandersetzung oder in der niederen Befriedigung meiner Mitmenschen und meine Entlohnung könnte man auch Schmerzensgeld nennen, dass ich reichlich bekam, dafür nicht tanzen zu dürfen!

 

Die grösste Freude, die ich mir je bereitet habe, ist den Gegner zu schonen, den ich hätte vernichten können…

 

Iamee, iamete

mukso

 

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私は戦闘機です

私は戦闘機でなければなりませんでした

私は芸術家になりたかったです

今、私は戦いで芸術家

 

 

私はbizzybokkerよ

私は戦争の芸術です

 

ije samurai

 

あなたの注意をありがとう

Das war mal wieder ein bisschen Bizzy Bokker

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