Rezension: Krötenmord

ein Buch von Stephan Schwarz,

erschienen im Verlag CAPSCOVIL Glonn

Felix Büschelberger, Hauptkommissar und Krötenschützer, bei der Verbrechensverhinderung fast überfahren, ermittel liebenswert von Deutschland über Italien, bis nach Kenia in einem nicht immer wirklich charmanten Kriminalfall. 296 Seiten Spannung die es in sich haben.

Prolog

Ich starre auf ein Bild, nein es sind zwei, eine schlecht operierte Mittvierzigerin wird einem mehr als hübsch zu beschreibenden, zweifelsohne nicht heterosexuellen, jungen Mann gegenübergestellt. Er, rasiert sich grade die Brust, warum kann ich nicht sagen, Sie trägt zwei ausgewachsene Stofftiere, unter jedem Arm einen!

Was sehe ich da, warum und vor allem, warum blicke ich nicht weg?

Michaela schreibt,

„Frau von heute und Mann von heute 🙂

irgendetwas stimmt da net“

Natürlich nicht, was sollte auch heute noch stimmen?

Drei Mahlzeiten und erst jetzt, dreiundzwanzig Stunden nach dem ersten Blick auf diese Anormalität meldet sich langsam der Stuhlgang. Das erste mal Kotzen konnte ich schon Sekunden nach dem ersten Blinzeln auf diese Kollage.

„Sie wäre auch ohne Busch nicht mein Fall ;-)“ bemerkt Frank.

Gut das Frank was bemerkt, bei mir meldet sich das Abendessen und kriecht langsam die Speiseröhre hoch, ob es wohl auch was bemerkt hat?

„innere Werte? Das Auge ist mit ;-)“ tippt Frank auf seiner Tastatur, wenigstens hat er das ? gefunden, das zweite S scheint ihm entglitten zu sein! Genau wie mir die gestrigen Beilagen, gut – denke ich mir – das habe ich hinter mir oder besser, es liegt vor mir, ich muss meinen Mops aus dem Bad bringen… (aus den Kommentaren im Beitrag von Michaela)

Aber darum geht es nicht!

Michaela, ohne sie hätte ich Stephan Schwarz nicht wieder gefunden, ich hatte sie hier bei Google Plus mal eingekreist, aber das ist lange her, genau darum geht es. Stephan Schwarz, woher kenne ich nur diesen Namen, ah genau, damals bei der Luftwaffe, da gab es einen Stephan Schwarz, in Pullach haben wir über ihn geredet. Ein Schriftsteller, kein schlechter und er hat ein Buch am Markt.

Genau das schreibt er auch, hier in einem der Beiträge von Michaela bei Google + und er schreibt es sehr unterhaltsam, es kommt einem vor, als ob ihm Schreiben wirklich liegen würde. Sollte man etwas von ihm lesen? Ich weiss nicht…

Aber er ist witzig und für sein hohes Alter fast schon Zeitgemäss, über eine Stunde schreiben wir uns schon gegenseitig Kommentare, er mag Stiefel, genau wie ich, kein Wunder, Soldaten – ein komisches Pack.

Ein Buch habe er geschrieben, ich wiederhole mich, Krötenmord – wie kommt man auf so ein Thema, geht es wirklich um getötete Frösche, er rückt mit der Sprache nicht raus. Er meint ich käme nicht auf den Täter, da hat er mich an meiner Berufsehre gepackt, natürlich finde ich noch in den ersten Kapiteln heraus wer der Täter in seiner Geschichte ist, was glaub er eigentlich wen er virtuell vor sich hat.

Wer kommt schon als Krötenmörder in Frage, der Gärtner, eine Möglichkeit, aber warum tötet ein Gärtner Kröten? Erst spät erfahre ich, dass es nicht nur um verschiedene Knorpler geht, ein Klick zu Amazon bringt mir die ersten Hinweise:

Es gibt sogar ein Stück seines Werkes frei zu lesen, das macht mich nur noch neugieriger, ich muss den Täter überführen, ich kann nicht anders, ich bestelle das Buch, 15,95 € kein Geschenk, brauche ich auch nicht, geschenkt will ich nichts, ich will den Täter!

Natürlich hätte ich mir auch die „Kindle“ Edition kaufen können, 9,99 €, das reicht mir aber nicht, ich brauche etwas greifbares, etwas das ich zu den Akten legen kann, wenn ich den Verbrecher zusammen mit Felix und Emilio überführen konnte.

Das erste Kapitel ist schnell gelesen, ich tauche in die schleimige Welt der Begattungswanderer ein und muss ab jetzt aufpassen, jedes mal wenn ich eine Strasse überquere, in die Lichter der an mir, über mir und um mich herum vorbeirasenden Fahrzeuge blicke, sehe ich den Schatten der Killers, ich kann ihn schon fast erkennen, ich bin auf Seite 20, meine Beine werden taub, die Zehen kribbeln, doch ich kann nicht aufhören zu lesen, ich bleibe noch ein wenig sitzen – dieses Kapitel werde ich auf dem Klo beenden, jetzt aufzuhören ist mir nicht mehr möglich…

Stephan, wenn Du diese Zeilen liest, rufe bitte irgend wen, der mir mir aufhilft – von alleine geht es nicht mehr…

Stephan, bist Du da, bitte

– ach –

nun gut, dann lese ich auch das Zweite.

so aber jetzt zu den Tatsachen:

Buchvorstellung

KRÖTENMORD

von Stephan Schwarz

erschienen bei CAPSCOVIL

ISBN 978-3-942358-16-3

capscovil.com

Erhältlich als Taschenbuch, eBook, textunes-App,

iBook und Amazone Kindle.

Der Autor ist mir schon seit Bundeswehrzeiten bekannt und wir waren im selben Wehrbereich eingesetzt, eigentlich aus Bremen stammend ist er zur Zeit in Oberbayern ansässig und neben seiner Arbeit als Autor und Schriftsteller findet man ihn bei der Realisierung von kulturellen Veranstaltungen engagiert.

Im Kriminalroman Krötenmord geht es im wesentlichen um den Hauptkommissa „Büschelberger“, der in seiner „Freizeit“ Umwelt und Tierschutz respektiert und deswegen Kröten sammelt, die sich auf der Wanderschaft befinden, um sie nicht von achtlosen Autofahrern überfahren zu wissen. Bei einer nächtlichen Rettungsaktion wird er und seine Mitstreiter fast von einem „Raser“ über den Haufen gefahren, der Tags drauf tot in seinem Auto, am Osthafen, aufgefunden wird. „Büschelberger“ ermittelt gemeinsam mit Kollegen, nicht nur in Deutschland. Sein Markenzeichen ist das Elektroauto und die Jagd geht durch Deutschland über Italien bis nach Kenia.

Dieser Krimi ist nicht nur spannend, er lässt auch schmunzeln.

Besonders spannend scheint mit das Privatleben von „Felix“ zu sein, der neben dem Schutz von Tieren auch einige Abgründe erblicken lässt, die einen weit über das Rotlicht hinaus aufschlagen lassen.

Der Roman, eigentlich komplex und durchaus realitätsnah, unterhält durch seine flüssige Handlung und hält zum Schluss hin eine Überraschung bereit, ein wirkliches Ende kann man ihm nicht attestieren, da bisher noch zwei weitere Folgen mit „Felix Büschelberger“ erschienen sind.

Ich als begeisterter Leser von Stephan Schwarz`s authentisch wirkenden Romanen wünsche mir noch viele Fortsetzungen seiner Krimireihe, mit und ohne Elektroauto.

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