Eine Woche Mode
Anprobe um Acht
das wird nix
#eine #woche #mode
In der Arena war schon alles aufgebaut. Die Bühne stand, Beleuchtung strahlte und über die Boxen lief bereits Musik.
Die Show fand erst am nächsten Tag statt, so hatten alle Beteiligten noch Zeit auszuprobieren, nachzubessern, anzupassen oder zu verzweifeln.
Ich war um Sieben da, wollte pünktlich sein, suchte meinen Platz, die Ständer für meine Klamotten standen schon, aber nichts zu sehen von irgendwelchen Anderen.
Also räumte ich meine Modelle und Muster aus dem Auto aus, trug sie in den für mich vorgesehen Bereich, hängte sie auf, stellte Schuhe und Accessoires bereit. Es wurde halb Acht und ich war immer noch ganz allein.
Viertel vor Acht trudelten die Ersten ein. Es gab keine Eile, die Anprobe verlief recht ruhig, die ersten drei Minuten, bis auffiel dass keines der gebuchten Modelle auch nur annähernd in die Klamotten passten, die ich präsentieren wollte. Entweder war der Arsch zu breit, die Oberschenkel liessen sich nicht eintüten oder deren Quadratlatschen passten in keine der Schuhe, was noch harmlos wirkte, Nähzeug hatte ich dabei, andere Schuhgrössen liessen sich telefonisch bestellen, viel anstrengender war da eher, das ewige aufs Klo gerenne, kaum 10 Minuten hatte man Zeit zwischen den Läufen, als ob es irgendwas umsonst auf dem WC geben würde. Das tat es natürlich nicht, ich vermute den Grampreis bei etwas um die 80.- Euro, sich über sowas aufzuregen hilft nichts, man muss froh sein wenn sie einigermassen gerade aus laufen können.
Viertel nach Acht, konnte ich die ersten Stücke auf die Bühne jagen, bei voller Beleuchtung konnte man sehen wie meine Fetzen auf der Bühne wirkten, schrecklich – irgendwer hatte ein Schwarzlicht dazugeschaltet und jeder Fussel strahlte hell durch den Raum.
Mir war schlecht, kaum etwas gelang auf Anhieb und es war schon halb Neun, als Daniel ankam, den Leuten Beine machte und merkwürdiger Weise plötzlich auch alle Füsschen in die entsprechenden Schuhe passten. Mit einem Besenstiel schaltete er die Schwarzlichtstrahler aus und durch zwei Securities an den Toiletten, die Aufmerksamkeit der Modelle und Helfer ein.
Ich musste einiges vor Ort umnähen, irgendwie wurde ich immer unsicherer ob die Show am folgenden Tag eine Chance auf Erfolg hätte, je länger wir hier werkten, übten und probierten.
Es wurde Zehn bis es so la la funktionierte, ich weinte.
Plötzlich stand Daniel neben mir, ich schrie in an, dass alles umsonst gewesen wäre und nicht klappen würde und überhaupt und ich wollte wegrennen. Er hielt mich auf und meinte ich solle mir keine Sorgen machen, es würde alles gut, Shows leben von Wundern und Morgen würde eines geschehen. Alle die im Team waren kamen näher und wir standen so einige Minuten zusammen, bevor wir alle gingen um für den kommenden Tag fit zu sein.
Ich habe die gesamte Kollektion im Rahmen der Modeschau verkauft, kein Patzer auf der Bühne, ein paar Interviews mit TV Sendern und eine Anfrage um Zusammenarbeit von einem spanischen Label, machten aus der Modeschau für mich einen erfolgreichen Event.
Daniel war die ganze Zeit in der Nähe, schoss Bilder, kümmerte sich um mein Personal und hielt mir die vom Leib, für die ich weder Zeit noch Kraft hatte. Als wir dann im „Stüberl“ den wirklich unerwarteten Erfolg feierten bemerkte ich erst weit nach ein Uhr Nachts, dass er nicht dabei war, ohne ihn wäre ich niemals so weit gekommen!
#fashion #show #shantrapa
Wo warst Du ya poprosil ruki.. vy do sikh por pomnyu?
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